Leihmütter in Griechenland: Das ist nicht ihr Baby
Frauen in Griechenland bekommen für kinderlose Paare aus Deutschland Babys – angeblich völlig legal. Wir haben die Leihmütter gesucht und ein düsteres Geschäft gefunden.
… Eine Leihmutterschaft zu kommerziellen Zwecken ist auch in Griechenland ausgeschlossen. Sie ist nur aus altruistischen Motiven zugelassen, also aus reiner Nächstenliebe. Das setzt im Prinzip voraus, dass es eine persönliche Beziehung zwischen Wunscheltern und Leihmutter gibt, dass beispielsweise eine Schwester oder Cousine das Kind austrägt oder eine enge Freundin. Weil es nicht um ein Geschäft gehen soll, dürfen die Leihmütter nur eine Aufwandsentschädigung von maximal 10.000 Euro erhalten – für den Ausfall ihrer Verdienste während der Schwangerschaft. Warum aber sollte eine Frau ein Kind für ein fremdes Paar austragen, das noch dazu aus dem Ausland kommt, ohne dafür ein Honorar zu erhalten? In griechischen Presseberichten ist von hohen Summen zu lesen, die ausländische Kunden an die Kliniken zahlen. Dort ist die Rede von Fruchtbarkeitstourismus oder sogar von Menschenhandel. (Auszug) Erscheinen auf Zeit Online, 24.05.2019